Bundesweiter Vorlesetag

FOTO: JÜRGEN LAASER

Zum Bundesweiten Vorlesetag am Freitag, den 21.11.2014, war hoher Besuch in der Leonardo da Vinci Gesamtschule in Hückelhoven: der Bundestagsabgeordnete Wilfried Oellers las einer gebannt lauschenden Schülergruppe aus dem Buch: „Rico, Oskar und die Tieferschatten“ von Andres Steinhöfel vor. Mit offenen Mündern saßen die ausgewählten Schüler und Schülerinnen vor Herrn Oellers, der auf einem Sofa Platz genommen hatte, auf dem Boden in der Schülerbücherei und ließen sich von Oskars Erlebnissen in den Bann ziehen und ein tiefes Ausatmen am Ende des Kapitels zeigte, dass die Kinder aus einer anderen Welt wieder zurück gekommen waren.

 

Auf Herrn Oellers Kommando: „Feuer frei für Fragen“, gab es so viele Meldungen, dass in der kurzen Zeit nicht alle Kinder an die Reihe kommen konnten. Man fragte nach Herrn Oellers Freizeitvergnügen, nach seiner Herkunft, seinem Lieblingsessen, seinem Traumberuf als Kind und natürlich, ob er schon mal die Frau Merkel persönlich gesprochen habe.

 

Mit viel Geduld beantwortete Herr Oellers alle Fragen und so erfuhren die Schüler, dass Grünkohl mit Mettwurst das Lieblingsessen ist und in der knappen Freizeit der Sport und die Musik wichtig sind. Mit Staunen hörten die Schüler, dass Herr Oellers sogar Trompete im Musikverein in Horst spielt und dass Volleyball seine Lieblingssportart ist.

 

Unter seinem erlernten Beruf des Rechtsanwalts für Arbeitsrecht konnten sich die Kinder sicher so recht nichts vorstellen, aber dass er mit Angela Merkel schon einige Male persönlich gesprochen hat, hat sie sichtlich beeindruckt.

 

Auch die Antwort auf Herrn Oellers schulische und berufliche Laufbahn fanden die Kinder interessant und bekamen einen Eindruck davon, welche Vorteile eine gute Schulbildung bedeutet: Abitur, Jurastudium und die Arbeitspraxis als Rechtsanwalt, um dann später mit der Kanzlerin zu arbeiten, hat schon was für sich.

 

Desto erstaunter waren die Schüler als sich herausstellte, dass es Herrn Oellers Traumberuf als Kind eigentlich war, den elterlichen Bauernhof weiter zu führen. Während seiner Zeit als Zivildienstleistender hatte er aber Kontakt zu Jurastudenten und konnte ein wenig in juristische Berufe hinein schauen. Das hat ihn auf den Gedanken gebracht, dass es schön wäre, den Menschen mit ihren Problemen zu helfen und so fiel die Wahl auf den Beruf des Rechtsanwalts.

 

Eine Frage am Schluss musste aber dennoch sein: „Welcher ist ‚Ihr‘ Fußballverein und wie finden Sie Borussia Mönchengladbach?“ Die Antwort löste einen lauten Protest bei den Kindern aus: SEIN Verein sei Bayern München. Die Äußerung, dass die Borussen im Moment so gute Arbeit leisten, dass die Chancen auf einen Platz in der Bundesliga und der Europaliga aussichtsreich sind, besänftigte die Kinder wieder.

 

Zuletzt konnte sich ein kleiner Knirps aus der fünften Klasse nicht mehr zurückhalten und rief laut in die Runde: „Wer ist denn Ihr Lieblingsspieler?“ Die Antwort: Philip Lahm, weil er eine so gute Persönlichkeit hat und Thomas Müller mit den lustigen Interviews, löste laute Zustimmung aus.

 

Leider machte der Schulgong der schönen Stunde ein Ende und die Kinder verabschiedeten sich von dem sympathischen Gast, der ihnen das Versprechen gab, sie, wenn sie etwas älter sind, auch mal in den Bundestag nach Berlin einzuladen.