„What happens in Riga …“
Hückelhovener Gesamtschüler präsentierten Bergbaulyrik und sprechen über den Klimawandel
Sechs Schülerinnen und Schülern und zwei Lehrer der Leonardo da Vinci Gesamtschule Hückelhoven reisten im Rahmen des Erasmus+ Projekts „The influence of books“ zur Olaine vidusskola 2 nahe der lettischen Hauptstadt Riga in Lettland. Die Schülerinnen und Schüler genossen die herzliche Gastfreundschaft in ihren lettischen Gastfamilien und verbrachten eine lehrreiche Woche in der Schule der Stadt Olaine.
Als Überschrift hatte sich das Projekttreffen das Thema Lyrik gegeben und hierfür überlegte sich das deutsche Team etwas Besonderes. Neben der obligatorischen Vorstellung der Schule und des deutschen Schulsystems stellten die Schülerinnen und Schüler drei Gedichte vor. Sie wählten jedoch keine weltbekannten deutsche Dichter aus, sondern präsentierten drei Gedichte über den Bergbau, da die Historie ihres Heimatortes Hückelhoven unwiderruflich mit dem Bergbau verknüpft ist. In den Gedichten von Gerrit Engelke, Otto Wohlgemuth und Josefine Konietzko geht es unter anderem um die ersten Erfahrungen eines jungen Bergmanns und um ein leidvolles Grubenunglück, welches das Schicksal vieler Menschen beeinflusste. Zunächst trugen die drei Schüler, teilweise mit Bergmannshelm und Kohleflecken im Gesicht, die Gedichte auf Deutsch vor, um sie im Anschluss in Englisch zusammenzufassen. Nach diesen packenden Lesungen leitete die deutsche Schülergruppe auf ein gegenwärtiges Problem – den Klimawandel. „Wir wollten das Thema Lyrik sinnvoll vorbereiten und diese Gelegenheit nutzen, um auf Probleme in unserer Gesellschaft und der Welt hinzuweisen!", erzählte der Erasmuskoordinator Azad Calik, während die begeisterten Zuschauer den Schülern gratulierten.
Olaines Sekundarschule Nr. 2 zeigte als Gastgeber dieses Treffens eine beispielhafte Organisation und Betreuung. Alle Gastschüler aus Deutschland, der Türkei, Rumänien und Italien (insgesamt 24 Schülerinnen und Schüler) wurden während der Schulzeit perfekt betreut. Eigens komponierte Lieder, Riesenplakate im kooperativen Lernstil, Leserunden mit Therapiehunden, Theaterstücke, Mini-Chöre und ein gemeinsamer HipHop Tanz mit Oberstufenschülern waren nur einige großartige Dinge, welche die Gäste erleben durften.
Natürlich standen neben den schulinternen Aktivitäten auch außerschulische Besuche auf dem Programm. Am zweiten Projekttag besuchten alle Teilnehmer die Nationalbibliothek in Riga, dessen Gebäude eine architektonische Meisterleistung darstellt. Erfreulicherweise fiel der Besuch auf eine Woche diverser nationaler Feiertage in Lettland, so dass die Bibliothek und auch der Rest der Stadt in den nationalen Farben angestrahlt wurde. Beim gemeinsamen Backen in einer traditionellen Bäckerei stellten die Schüler dann ihre Backkünste unter Beweis. Als Hauptattraktion der Fahrt stand dann der Besuch der Altstadt von Riga an, wo sich die Erasmusgruppe Deutschland zum mittelalterlichen Festmahl traf und sich im Bogenschießen übte. In einem Gebäude anno 1293 verzehrten die ermüdeten Reisenden bei Kerzenlicht und ritterlicher Bedienung lettische Speisen. „What happens in Riga, should not stay in Riga!", fasste man gemeinschaftlich zusammen und freut sich nun auf den Besuch der Delegationen, wenn es im Frühjahr heißt: „Willkommen in Deutschland!"