Der Literaturkurs präsentiert: Schiller einmal anders

Am 01. Juni hieß es „Vorhang auf“ in der Leonardo-Da-Vinci Gesamtschule zur Aufführung des Q1 Literaturkurses von Fridrich Schillers „Maria Stuart“. Ein ganzes Schuljahr lang haben die Schülerinnen und Schüler für diesen Auftritt geprobt und dafür zusammen mit ihrer Lehrerin Frau Wimmer das Stück aus dem Jahre 1801, das im Herzen des britischen Königshauses spielt, selbstständig umgeschrieben und an die Schiller High-School in das Jahr 2023 versetzt.

 

Wie zeitlos Schillers Stück ist, zeigt sich daran, wie mühelos die Handlung in den Alltag einer Schule transportiert wurde. Aus Intrigen um die Herrschaft über ein Königreich werden dabei Machtspiele um die Beliebtheit in der Stufe und der Kampf um die Krone beim Abschlussball. Aus der titelgebenden Königin von Schottland Maria Stuart und Königin Elisabeth werden Mary, eine neue Schülerin gespielt von Joline, und Elaisa, das zickige High-Society-Girl, gespielt von Tuana. Gefangen zwischen diesen beiden im Spiel um Einfluss, Liebe und Ruf sind die Mitschüler Robert (Lucy), Bill (Laura), Paul (Idal), Hanna (Lea) und Mortimer (Emily), dessen tragischer Selbstmord auch in dieser Version erhalten bleibt, allerdings in Zeiten zunehmenden Bewusstseins für die Probleme junger Menschen eine ganz neue Bedeutung erhält. Für einige Lacher sorgte in diesem Zusammenhang die Beseitigung der „Leiche“. Diese wurde von Frau Wimmer höchstpersönlich an den Füßen von der Bühne gezogen.

 

Kurz vor Ende des Stücks steht dann fast die ganze zwölfte Jahrgangsstufe der Leonardo-Da-Vinci-Gesamtschule auf der Bühne und performt unter der Leitung von Frau Seidel und Herrn Pfundmeier. Zu „Last Friday Night“ und „Shut up and Dance“ spitzt sich die Handlung beim „Under the Stars“-Ball zu. Da das Theaterstück natürlich nicht wie das Original mit der Hinrichtung Marys durch Elaisa enden konnte, wird diese kurzerhand in die Abstellkammer gesperrt und verpasst so beinahe die Wahl zur Ballkönigin, aber nur fast, denn der Plan fliegt in letzter Minute auf und endet im Happy End. Zumindest für Mary, nicht aber für Elaisa, die ins Büro des Schulleiters (Jan) zitiert wird, was in den heimtückischen Intrigen der Schiller High einem Todesurteil gleicht.

 

Am Ende standen alle Schülerinnen und Schüler vereint auf der Bühne und erhielten für ihre grandiose Neuinszenierung des Stückes tosenden Applaus.