Besuch beim Bestatter – Eine eindrucksvolle Exkursion für den 10. Jahrgang

Welcher junge Mensch hat schon einmal eine Sargausstellung besucht?

Schülerinnen und Schüler der Leonardo-da-Vinci-Gesamtschule aus den Religions- und PP-Kursen des 10. Jahrgangs nahmen freiwillig an einer außergewöhnlichen Exkursion zum Bestattungsinstitut Winkens in Wassenberg teil. Anfangs noch etwas zurückhaltend, ließen sie sich schnell von den interessanten Ausführungen des Inhabers Volker Winkens fesseln. Mit Fachwissen und einer Prise Humor beschrieb er seinen Beruf und gewährte spannende Einblicke in die Welt der Bestattungskultur.

Winkens verfügt über langjährige Erfahrung, zahlreiche Zusatzzertifikate und ist zudem als Ausbilder tätig. Besonders beeindruckend ist sein Engagement in einem internationalen Netzwerk von Hilfskräften, das in Krisengebiete reist – wie zuletzt nach dem Erdbeben in der Türkei und Syrien –, um dort Verstorbene zu bergen und würdevoll zu bestatten. Im Verlauf der Exkursion erklärte er die Entwicklung verschiedener Bestattungsformen im Laufe der Zeit und beantwortete zahlreiche Fragen der Schülerinnen und Schüler – viele davon tiefgründig und persönlich. Einige nutzten die Gelegenheit, um offene Fragen zu klären, die sie aus eigenen Trauererfahrungen mitbrachten.

Volker Winkens machte deutlich, dass er keine Angst vor dem Tod habe. Seine Berufung sehe er darin, Verstorbenen Würde zu verleihen und den Angehörigen individuelle Abschiedsmöglichkeiten zu bieten.

Im Anschluss führte er die Gruppe durch die Sarg- und Urnenausstellung, zeigte das Büro sowie den Raum, in dem Verstorbene für die Beisetzung vorbereitet werden. Den Abschluss bildete der Besuch im Abschiedsraum, einem Ort der Stille und Intimität. Hier betonte Winkens noch einmal die Bedeutung des Abschieds am offenen Sarg – ein schmerzlicher, aber oft heilsamer Schritt, um den Verlust eines geliebten Menschen begreifbar zu machen.

Die Vielzahl der gestellten Fragen und das große Interesse der Schülerinnen und Schüler machten deutlich, wie eindrucksvoll diese Exkursion war – eine Einschätzung, die auch Religionslehrerin Marie-Therese Heinen teilte.